Friedhof Lemgo Ruhepark St. Johann
Im Frühjahr 2023 wurde damit begonnen, Teile des Ruhepark`s St. Johann in naturnahe Oasen zu verwandeln. Der nasse Sommer war dabei nicht gerade eine Hilfe, so dass wir noch einmal kräftig nachbessern durften.
26.06.2024: die ersten Ergebnisse sind zu sehen: Natternkopf, Färberkamille, Wilde Möhre, Rote Lichtnelke und viele andere Blüten ziehen Insekten aller Formen und Farben an -genauso will Leben sein, sich entfaltend in verschwenderischer Fülle statt verkümmernd auf raspelkurzem Einheitsgrün. FreiFlächen als "freie Flächen" -frei von Eintönigkeit dafür voll von guten Ideen, Nektar- und Pollentankstellen und Farbe für das Herz.
Im September 2024 gibt es die ersten Urnen- und Erdgräber mit naturnaher Pflanzung. Wer weiß, vielleicht gefällt das nicht nur den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen sondern auch den Menschen, die sich inspirieren lassen und Friedhöfe zu Orten der Begegnung machen -mit Farbe, Fülle und Blüten.
Aller Anfang ist schwer!
11.Oktober 2023:
Die Fläche wird von unerwünschtem Aufwuchs befreit:
Danke für die Unterstützung durch die 3 Mitarbeiter des Rolfschen Hofes.
Gut meinende Friedhofsbesucher haben vor dem vielen Regen im Sommer eine Mischung ausgebracht, die in der Landwirtschaft nützlich ist -unsere Idee allerdings eher untergräbt oder überwächst....
03.Juli 2024:
Bei so viel Blühfreude kann "Mann" ja nichts anderes als aus dem Häuschen sein vor lauter Begeisterung! Die Bienen summen dazu ein Lied.
So sieht es aus im Frühsommer 2024
Naturnahe Grabstellen
Anfang August war im wahrsten Sinne des Wortes Spatenstich. Der Küster von St. Johann hat uns eine ungenutzte Fläche nahe des Eingangs überlassen, auf dem wir jetzt arbeiten. Die Grassode wird flächig entfernt, Steine zur Begrenzung gesetzt für:
- ein Einzelerdgrab
- ein Doppelerdgrab
- 3 Urnengrabfelder
Im September wird hier aus der Fülle der gelieferten Pflanzen naturnah gepflanzt. Alles, was sich in der Broschüre nur gut liest, wird damit 1:1 sichtbar und bietet Besuchern und Angehörigen einen viel besseren Einblick und eine größere Hilfe bei der Entscheidung: wie soll die Grabfläche aussehen?
Eine naturnahe Bepflanzung ist in Veränderung, sie ist beweglich und wandlungsfähig. So, wie das Leben. Der Tod gehört zum Leben und diesen Bezug wollen wir deutlich machen. Friedhof: ein Ort der Trauer, der inneren Einkehr und ein Ort der Hoffnung.
02.09.2024:
knapp 30 Grad, 14:00h -heute zu pflanzen ist im Grunde nicht zu empfehlen -weder für den Gärtner noch für die Pflanzen. Doch manchmal sind die Umstände genauso, dass es anders nicht lösbar ist.
Also zuerst den unerwünschten Aufwuchs entfernen, die Pflanzen ausstellen und dann durchdringend wässern. Eine Kanne für die Pflanzen, eine für mich: bei der Hitze ist es für mich nur auszuhalten, wenn meine Kleidung tropfnass ist und ich durch den Verdunstungseffekt etwas Kühlung erziele.
Durch den hohen Lehmanteil im Boden hält sich die Feuchtigkeit gut.
Bis Mitte September werden die Blumenzwiebeln gesteckt und ein Teil der Ansaat ausgebracht. Ich wünsche mir sehr, dass hier im nächsten Jahr eine gut etablierte naturnahe Grabgestaltung die Besucher begrüßt und den Weg weist in eine pflegeleichte und sinnvolle Bepflanzung.
Biodiversität geht überall...
ein oft vergessener Bereich sind Friedhöfe -oft schöne Parks, manchmal auch etwas eintönig-.
Ob Freiflächen oder Grabfelder für Erd- oder Urnenbestattung, es gibt überall die Möglichkeit naturnaher, dauerhafter, lebendiger Gestaltung.
Wir laden Sie ein, ein paar davon zu entdecken.
Zum Download finden Sie die 32-seitige Broschüre hier: